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...zwei bis drei an einem Stiel

Die Zuger Kirschensaison wurde am vergangenen Montag mit dem «Chriesisturm» feierlich eröffnet. Noch nie hatte ich von diesem beinahe 400 Jahre altem Brauch gehört und bin per Zufall darauf gestossen. Er war im 20. Jahrhundert auch recht in Vergessenheit geraten und wird erst seit 2009 wieder ausgetragen.

Eingeläutet wird diese Veranstaltung um punk zwölf von den Zuger «Chriesigloggä». Dieses Geläut ist gleichzeitig der Startschuss für den Zuger «Chriesisturm», einem spektakulären Rennen durch die Altstadt. Zweierteams rennen mit einer langen Leiter, die sie konstant mit einer Hand festhalten müssen, durch die engen Gassen. Das Publikum von nah und fern feuert die Läuferinnen und Läufer an und macht richtig Stimmung. Unter den Läufern kann man Ruder Olympia-, Europa- und Weltmeister Mario Gyr, die beiden Eishockeyspieler Dario Simion und Elia Riva, die beiden Jungsportler Gian Niederberger und Robert Kukeli sowie andere Zugerpersönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik. Die genauen Details inkl. Ranglisten aller Rennen findest du hier: zugerchriesi.ch

Besonders spannend geht es zu und her, wenn es um die engen Häuserecken geht. Heuer war ein sehr schnelles Rennen, hat man mir gesagt. Da aber wegen einer Baustelle die Streckenführung nicht original war, konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht um den Streckenrekord kämpfen.

Die Ladies absolvierten die Strecke als Einzelläuferinnen mit Tragkörben, sogenannten Hutten. Unter ihnen Prominente aus aus Wirtschaft, Politik und Kultur. Der Nachwuchs scheint gesichert. Fünf Teams aus der 5. und 6. Primarklasse des Kollegiums St. Michel Zug lieferten sich ein hartes Rennen auf einer verkürzten Strecke. In einer eigenen Kategorie lieferten sich die Zuger Zünfte in diesem Jahr ein Rennen. Da platzierten sich die Schreiner vor den Bäckern, Schneidern, Bauleuten und den Fischern.

Und wie Ihr seht, haben alle ihr Bestes gegeben und sich das gefüllte «Chriesichrättli» mehr als verdient.

Anschliessend traf sich jung und alt auf dem Landsgemeindeplatz für die Rangverkündigung und zum einem weiteren Höhepunkt des Tages, der Zuger «Chriesiwurst» vom Grill. Die Wurstmasse wird dafür mit getrocknete und dann in Kirsch eingelegten Kirschen angereichert. Dazu gibt es traditionellerweise eine Art Kirschen-Chutney. Ich hab die Spezialität probiert und kann sagen, ein Traum vom ersten überraschenden Bissen, bis zum letzten.



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